Anamnesebogen ausfüllen - Start in die Verhaltenstherapie

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Meine Herren, ich sitze nun den dritten Tag über dem Anamnesebogen meines (noch nicht ganz) Verhaltenstherapeuten. Ich denke, jeder, der eine Therapie anfängt, kennt diese Art Dokumente. Seelenstriptease dürfte für manch einen schwierig sein, weil man in Erinnerungen bohren muss, die man jahrelang schön verdrängt hat. Mir persönlich macht es nichts aus. Ich sehe den Therapeuten als professionellen Dienstleister, weiß darum, dass er der Schweigepflicht unterliegt und möchte ja so gut es geht an mir arbeiten - das geht nur mit Ehrlichkeit.

Es ist also für mich nicht schlimm, diesen Bogen auszufüllen. Aber er bietet so wenig Platz für die Beantwortung der einzelnen Fragen! Ich habe ihn mir zuerst komplett durchgelesen und sodann entschieden, die Fragen auf Extrablättern zu beantworten. Inzwischen sind schon 9 DIN A4-Seiten zusammen und ich habe noch nichtmal die Hälfte der Fragen beantwortet. Ich kram sehr tief in meinen Erinnerungen und möchte alle möglichen Aspekte einbeziehen. Da sind die Abschnitte teilweise recht lang und umfangreich. Aber nur so hab ich das Gefühl, wirklich nicht zu vergessen. Mein Leben lässt sich nicht auf 5 Zeilen unterbringen!

Was ich krass finde, ist dass ich voll die Pausen zwischen den einzelnen Fragen brauche. Ich könnte das nicht heute alles herunterschreiben. Aber gut, ich habe bis Freitag früh Zeit...

Ich erhoffe mir von der Verhaltenstherapie, dass ich mich kennenlerne, denn ich habe das Gefühl, mich noch nicht zu kennen. Und dann möchte ich mich mögen lernen. Mir einen gesunden Selbstwert beimessen. Mich zu meinem Anker in meinem Leben machen, damit mich schwierige Situationen nicht so sehr aus der Bahn werfen. Ich möchte innerlich gesunden und ein fröhliches Leben führen.

Die Ratten, obwohl sie sehr scheu sind, geben mir schon einiges. Ich kann sie beobachten und freue mich, wenn sie Neues entdecken. Ich hoffe, dass sie sich bei mir wohlfühlen.

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